Permakultur und Pferdehaltung – Laubheufütterung

Pferde lieben es an Bäumen und Büschen herum zu knabbern. An unserem Anbindeplatz befindet sich eine Weide. Insbesondere im Frühjahr sind die Köpfe der Pferde immer in Richtung Weide und sie fressen kleine Äste mit Wohlbehagen.

Auch der Birnbaum zwischen den Paddocks benötig von unserer Seite keinerlei Schnitt. Er wird von den Pferden immer in eine ganz eigene Form gebracht.

Ursprünglich haben Pferde Äste gefressen und am Gehölz geknabbert.

Noch bis in die 1950er Jahre war es auch bei uns üblich, gerade in Gebieten mit unregelmäßigen Wiesenheu-Erträgen das Futter mit Laubheu zu ergänzen. Das könnte mit den neuerdings extrem warmen Sommern und schwieriger zu kalkulierenden Heuernten wieder interessant werden.

Laubheu bedeutet, dass man Gehölze beschneidet und das Schnittgut entweder frisch oder nach Lagerung füttert. Für unsere Ahnen war diese Art der Fütterung eine Selbstverständlichkeit gewesen.

Doch durch Flurbereinigung (hier wurden die früher zwischen den Feldern befindlichen Hecken meist wegrationalisiert) und eine ganz andere landwirtschaftliche Denkweise, ging dieses alte Wissen verloren.

Dabei könnte die Laubheufütterung im Rahmen des Klimawandels auch bei uns wieder ein interessanter Aspekt werden.

Die Bäume und Sträucher wurden hierbei in schlechten Zeiten, spätestens nach zwei bis drei Jahren geerntet, um geringe Wiesenheu ernten auszugleichen. Bäume und Sträucher reagieren auf Dürre erst im darauffolgenden Jahr und können sich je nach Wurzelform Wasser erschließen, an das die Gräser und Kräuter nicht kommen.

Darüber hinaus stellt das Laubheu eine gute Ergänzung zum normalen Heu dar, da es wichtige Mineralien enthält, somit gleichsam ein heilsames Ergänzungsfutter ist.

Auf Hof Herrenberg haben wir in großem Stil auf den Koppeln Wälle angelegt und diese mit Büschen und Bäumen bepflanzt.

Einer dieser Wälle wird von den Shetlandponys genutzt. Sie fressen direkt Zweige und Blätter. Außerdem bieten die Büsche wunderbaren Schatten.

Zwei weitere große Anlagen mit Wällen werden wir demnächst beernten und verfüttern.

Weiterführende Literatur: Permakultur Magazin 2019, Johannes Sehl, Laubheufütterung